Christofer Kochs
Nichts ohne Grund
Eröffnung: Donnerstag, 17. Januar 2008
Ausstellung: 18. Januar – 16. Februar 2008
Die Galerie Ulrike Hrobsky zeigt die Ausstellung Nichts ohne Grund, eine Ausstellung mit Malerei, Skulptur und Zeichnung des aus Osnabrück stammenden Künstlers Christofer Kochs. Er ergründet auf seiner Suche nach dem Ursprung der Seele das Wesen des Menschen. Christofer Kochs bezeichnet seine Arbeiten als "Raumzeichnungen", da er die Grenzen zwischen Skulptur und Tafelbild aufhebt. Er vermeidet genaue Schilderungen und spielt mit Oberflächen, Wahrnehmung und Nähe.
Die Balance zwischen dem, was der Künstler an Präzisierung vorträgt und dem was der Betrachter aus solchen Bildelementen in seiner eigenen Wahrnehmung werden lässt, erscheint in Kochs’ Zeichnungen besonders gut ausgewogen. Zeichnungen mit ihrer vielfach skizzenhaften Erscheinung haben ja bekanntlich die Eigenschaft, dass der Betrachter sie für sich gewissermaßen "zu Ende malt". Da genügen dann die Abkürzung eines in bestimmter Weise auf das Papier gesetzten Kopfes mit Schulter, einige Angaben zur Physiognomie und eine durch wenige impressionistisch anmutende farbige Flecken erzeugte Stimmung um in uns, bei jedem auf eigene Weise, eine bestimmte Aussage des Bildes zu evozieren.
Sowohl in der Malerei, als auch in der Skulptur und Zeichnung zeigt sich die Vielfältigkeit. Während er sich in seiner Malerei und Zeichnung mittels Serien dem Thema annähert, weisen seine Skulpturen kein Vorne und Hinten, oder Oben und Unten auf. Erst die verschiedenen Perspektiven geben die Sicht auf das Ganze frei.
Die Skulpturen dieses Künstlers sind ebenso offen wie seine Zeichnungen. Genauso wie die Figur in der Zeichnung den Untergrund des Papiers als Halt im doppelten Wortsinn benötigt, genauso benötigen Kochs’ Skulpturen den Hintergrund als Aktionsraum zur vollen Entfaltung. Fast bin ich geneigt zu sagen, seine Skulpturen "reagieren" geradezu auf die unterschiedlichen Befindlichkeiten dieses Hintergrundes. Skulptur und Zeichnung bzw. Malerei verlieren dabei ihre Grenzen und erweisen sich mit seltener Konsequenz aus einer künstlerischen Idee gespeist.
(Erich Schneider, Schweinfurt)