Bim Koehler / Josef Adam Moser

"Artefakte"


Eröffnung: Dienstag, 24. April 2007, 19.00 Uhr
Zur Ausstellung spricht: Mag. Silvie Aigner

Ausstellung: 25. April - 26. Mai 2007

Galeriecocktail: Freitag, 27. April 2007, ab 17.00 Uhr (anlässlich der Vienna Art Week)

 

Im Spannungsfeld zwischen Malerei und Objekt sowie der Fragestellung nach dem Materialcharakter und der Raumwirkung von Farbe bewegen sich die künstlerischen Arbeiten von Bim Koehler und Josef Adam Moser, die von 25. April bis 26. Mai 2007 in der Galerie Hrobsky zu sehen sind.

Der 1949 in Kassel geborene Bim Koehler begreift das Tafelbild als eine Synergie zwischen Objekt und Träger illusionistischer Tiefen. Die Malerei die sich als eine aus vielen Farbschichten bestehende monochrome Fläche über die Leinwand ausbreitet, läuft zumeist an der unteren Bildkante aus. Der darüber gesetzte Pinselduktus wirkt dabei wie eine sich in die Bildtiefe ausbreitende imaginäre Horizontlinie. Diese Assoziation legt die malerisch-illusionistische Auslegungen nahe. Doch ist die Farbe die Bim Koehler auf MDF- und Hartfaserplatten aufträgt, zunächst kein Bedeutungsträger auf der Leinwand, weder in Hinblick auf ihren emotionalen Gehalt, noch auf die, der Malerei immanenten Effekte, wie Licht, Tiefenräumlichkeit oder Stofflichkeit. Obwohl diese am Ende in seinen Objektbilder dennoch entstehen, jedoch nicht im illusionistischen Sinne, sondern allein durch das Material selbst.

Die Farbe besteht jedoch aus dichten übereinander liegenden Wachsschichten, die in einem speziellen Verfahren aufgetragen werden. Der Farbauftrag greift auch auf die Ränder über und betont ebenso wie die leicht konvex gewölbte Form der Oberfläche den vom Künstler intendierten Objektstatus der Bilder. Sie beanspruchen unmissverständlich ihren Umraum und implizieren vergleichbar den Wandobjekten von Josef Adam Moser die Frage nach dem Bild und seiner Objekthaftigkeit ebenso, wie jene nach dem Materialcharakter der Farbe und der Bedeutung des Bildträgers.

Die Beziehung zwischen Materiellem und Imateriellem als komplexe Beziehung zwischen Raum, Skulptur und Farbe ist einer der Aspekte im Werk des 1952 in Innsbruck geborenenJosef Adam Moser. Zunächst ausgehend von der Skulptur gilt sein Interesse in den letzten Jahren vor allem Objekten und Raumskulpturen, die basierend auf systematischen Überlegungen variable Wahrnehmungsprozesse von Farbe im Raum thematisieren. Die Farbe präsentiert sich einmal mehr als ein in den Raum diffundierendes Medium, ausgehend von Wandobjekten oder freistehenden Skulpturen. Diese bestehen aus mehreren übereinander geschichteten exakten, formalen Einheiten, auf deren Innenseiten Farbe aufgetragen wurde. Waren dies zunächst Variationen von einer Farbe oder den Nichtfarben Weiß und Schwarz, so arbeitet Josef Adam Moser nun verstärkt mit dem Kontrast von mehreren Farben, die in der Überblendung als Mischfarbe an die Wand geworfen werden. Sie zeigen dem Betrachter visuelle Wahrnehmungsmöglichkeiten im Raum auf. Die Farbe wird dabei durch die Bewegung vor dem Objekt zum ephemere Eindruck eines leuchtenden Lichtschattens. Im Spannungsfeld von Objekt und Raum, von Farbfläche und Farbräumlichkeit, von Licht und Reflexion, gestalten sich solcherart die konzeptuellen geometrischen Objekte von Josef Adam Moser im Prozess der Wahrnehmung zum emotionalen Erlebnis. Silvie Aigner

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