Die Galerie Ulrike Hrobsky zeigt im Rahmen des Festivals "Grundstein 2011 – Road to Nowhere" im SHOWROOM for YOUNG ART im 16. Bezirk eine Installation des jungen deutschen Künstlerduos Schneider/Lindena.

Zentralmotiv der Ausstellung ist die Videoarbeit Flutzeitlose, die während eines Rheinhochwassers im Januar 2011 in Bonn entstanden ist. Die alltägliche Situation an der Uferpromenade kehrt sich allmählich mit steigendem Wasser in eine Sondersituation – die Flaneure verschwinden von der Bildfläche, das Wasser greift sich Land, eine Person im Bikini setzt sich auf eine Bank und bleibt dort sitzen während das Wasser steigt. Es steigt und steigt, zuletzt bis zum Hals – Höchststand – die Person schwimmt auf dem Weg davon.

Auf subtile, fast skurrile Weise schieben sich Raum und Zeit ineinander, die normale Alltagssituation verrutscht in eine imaginäre Ebene und bleibt gleichzeitig ganz real.

Dem Video schließt sich eine Fotoserie prägnanter Einzelbilder an.

In Zeichnungen von Muyan Lindena wird die Linienverschiebung einer steigenden Wasseroberfläche eher sachlich untersucht.

Die grafischen Arbeiten von Hannah Schneider überraschen in den Konstellationen von Motiven und Zusammenhängen.

Die im Wasser versinkende Leitfigur aus dem Film taucht hier wieder auf, wird zur Projektionsfläche verschiedener Assoziationsmöglichkeiten; von weiblicher Büste über Sphinx und Nixe bis hin zur stilisierten Gallionsfigur.

Inhaltlich wie formal vermittelt die Ausstellung einen Querschnitt der vielfältigen Auseinandersetzung mit räumlichen und zeitlichen Fragestellungen.

(Text: Lindena/Schneider, 2011)