In der diesjährigen Ausstellung werden zwei Künstlerpositionen gezeigt, die in ihren Arbeiten der Linie große Aufmerksamkeit widmen. Während bei Regina Hadraba die Linie verdeckt aufs Papier „monotypiert“ wird, führt bei Renate Lohrmann die Linie über Farbflächen am Karton zur weiblichen Figur.

Regina Hadrabas Arbeiten im Papiermachermuseum Steyrermühl begeben sich in jene Dimension der Zeichnung, die nicht mehr einem überschaubaren Papierformat angehört, sondern einem, dass ohne einem performativen Einsatz nicht mehr bewältigt werden kann. Auf vier Meter langen Papierbahnen befinden sich unsichtbare Checkpoints, von denen aus die Künstlerin ihre Linien ausfährt, damit sich diese miteinander verbiegen, sich voneinander abreißen, wieder zusammenwachsen, verknäueln oder eng zusammen führen.

Für das Papiermachermuseum legt Renate Lohrmann Raumgitter mit Kartons. Wohl bekannte Bilder, übliche Begriffe werden umgesetzt, nicht übersetzt.
Kein Recht auf Gewohnheit, kein Anspruch auf Verbundenheit, kein Halt in Erinnerungen, keine Gewissheit, ein Besucherstatus im eigenen Bewusstsein, befremdlich in dementer Betrachtung, gefährdet durch stereotype Invasionen. Die Vernetzung wird einmal als Sicherheitsgitter, ein andermal als inakzeptable Raumbeschränkung empfunden; den Code zu entschlüsseln; eine Unmöglichkeit.