Zeichnung Wien IV

Josef Bücheler | Tone Fink | Achim Freyer
Soli Kiani | Bettina Paschke | Thomas Riess
Ramona Schnekenburger | Martina Tscherni
GastkünstlerIn: Alex Klein | Henriette Leinfellner

Vernissage: Freitag, 10. Juni 2016 um 18.30 Uhr
Es spricht: Ulrike Jakob
Ausstellungsdauer: 11. Juni bis 30. Juli 2016

Künstlergespräch und Accrochage mit Achim Freyer:
Montag, 13. Juni 2016 um 18.30 Uhr

 

Pierre Bonnard sagte einmal: „Das Zeichnen ist die Empfindung. Die Farbe ist die Überlegung.“ – diesen Empfindungen geben wir im Juni und Juli in gegenständlichen und abstrakten Arbeiten Raum.  Die von Manfred Lang ins Leben gerufene Reihe „Zeichnung“ führen wir nun fort – zum vierten Mal stellt die Galerie Hrobsky verschiedene Positionen der wohl stärksten und ursprünglichsten Form der Kommunikation aus.

Josef Bücheler, geb. 1936 in Wiesbaden, Lehre als Tapezierer, Polsterer, Kunstglaser und Glasmaler, lebt und arbeitet in Rottweil-Hausen:
„Seine Zeichnungen sind von hohem aber auch kühlem ästhetischen Reiz. Das weiße, kräftige Bütten und der dicke Strich des Graphits korrespondieren in silbernem Klang. Die Risse im Papier, die Verwerfung, das Schwarz der Tiefe, Naturformation gleich, unterbrechen den Dialog zwischen schwarz und weiß und bringen einen neuen formalen und inhaltichen Aspekt ins Spiel der Farben und Formen, …, die das Geheimnis der Zeichnung umschließt.“
aus Josef Bücheler – Zeichnungen, August Heuser


Tone Fink, geb. 1944 in Schwarzenberg, Studium an der Akademie der Bildenden Künste, Lehrauftrag an der internationalen Sommerakademie für bildende Künste in Salzburg:
„Tone Fink als lebendige Allegorie der Phantasie, als die personifizierte Fähigkeit, Gedächtnisinhalte aus dem wirbeligen Stegreif des zeichnerischen Tuns bildnerisch zu neuen Vorstellungen zu verknüpfen. Um ein anderes, berühmtes Wort in Paraphrase zu bemühen: Wovon man nicht sprechen kann, darüber kann der Tone zeichnen. Dessen sind wir Zeuge angesichts dieser im Urmedium der Kunst, der Zeichnung, vorgetragenen wunderlichen Werke.“
Christoph Feichtinger


Achim Freyer, geb. 1934 in Berlin, Meisterschüler für Bühnenbild bei Bertold Brecht an der Akademie der Künste in Berlin, lebt und arbeitet in Berlin und Italien:
„Zeichnen aus Wut Lust Rausch und Sucht | Zeichnen unmittelbar von Außen nach Innen nach Außen | Zeichnen von Licht Schatten Raum Klang und Stille | Zeichnen über das Sichtbare das voraussichtlich Einsehbare Erhellende – Sechs Jahrzehnte Zeichnungen“

 

Soli Kiani, geb. 1981 in Shiraz, Studium an der Universität für angewandte Kunst Wien:
„Das Sich-Entfernen als Ausdruck vollständiger Abstraktion der Körperlichkeit und die Wieder-Annäherung durch Berührung erzeugen in der Dynamik ihrer Wechselwirkung Spannungsfelder, die sich im Spiel der Linien – und somit in ihren Werken – manifestieren“

 

Bettina Paschke, geb. 1972 in Graz, Diplomabschluss - Studium der Architektur, lebt und arbeitet in Graz:
"Bettina Paschke führt ihre Linie spazieren. Bei den kleinformatigen Zeichnungen, wie die ihrer Serie "rapid lines" steht ihre diffizile Arbeitsweise unter dem Motto, der Weg ist das Ziel". Wobei am Anfang die Entscheidung für eine bestimmte Art von "Strich-Code" steht. Die Künstlerin und Architektin baut nun auf Intuition, überlässt sich ganz dem heiter abstrakten Spiel, das sich luftigen Linienleitfaden ins Ungewisse, noch Unbekannte führt." - Elfi Kreis


Thomas Riess, geb. 1970 in Tirol, Studium an der Universität Mozarteum, lebt und arbeitet in Innsbruck und Wien:
„Riess ist ein sensibler Beobachter seiner Umgebung, seiner ihn umgebenden Menschen, seiner selbst und der vorhersehbaren und unvorhersehbaren Umstände welche diese drei in welchen wie auch immer gearteten Zusammenhängen bringen. Riess ist ein Chronist von Geschehnissen, er beschreibt das Ereignis und dessen Verlauf, formuliert alles schonungslos zur pointierten Anekdote ohne Rücksicht auf die eigene Person. Da ist kaum eine Arbeit in der er nicht Existentielles ins Spiel bringt. Sein Blick richtet sich von Außen nach Innen, von der Natur auf den Geist. Das sinnlich Wahrnehmbare gilt nur noch als anregender Reiz, als auslösender Moment für das innere Erlebnis. Um diese Erfahrungen zum Ausdruck zu bringen bedient sich Riess einer lapidaren, einfachen, direkten Bildsprache: expressive(r) dramatische(r) Strich bzw. Pinselführung, ausdrucksteigernde Deformierung bis zur karikaturhaften Entstellung, aber er scheut dabei auch das Plakative nicht, um seine Botschaft zu formulieren.“ - Markus Hauser

 

Ramona Schnekenburger, geb. 1980 in Schwenningen, nach den Stationen Freiburg und Berlin lebt und arbeitet sie seit 2007 in Wien:
„Die unheimlich realistischen Menschenbildnisse berühren in ihrer intensiven, rohen Natürlichkeit. Weniger der einzeln Porträtierte mit individueller Persönlichkeit und Eigenschaft scheint im Vordergrund zu stehen, denn vielmehr das menschliche Dasein an sich – auch verborgene, dunkle Seiten. Anregende, durchaus irritierende Bilder, meisterlich gemalt und bedeutungsschwer aufgeladen. Sie bleiben lange im Gedächtnis.“ - Günther Oberhollenzer

 

Martina Tscherni, geb. 1963 in Hall in Tirol, Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien:
"Malen zwingt den Geist des Malers, sich in den Geist der Natur zu verwandeln undzwischen Kunst und Natur zu vermitteln." Leonardos Bezug zur Natur zeigt sich neben der künstlerischen Praxis im wissenschaftlichen Experiment. - Florian Steininger

Zurück