Jupp Linssen

Untitled

 

Vernissage: Donnerstag, 17. März 2016, 18:30 Uhr
Es spricht: Hartwig Knack, freier Kunstwissenschafter, Kurator und Autor

Ausstellungsdauer: 18. März bis 23. April 2016

 

Öffnungszeiten:
MO und DI nach telefonischer Vereinbarung
unter +43 (0)676 518 3201
MI – Fr 10.00 – 18.00 Uhr
Sa 11.00 – 15.00 Uhr

Jupp Linssens Malerei fasziniert durch ihre gesamte Materialität und doch ist es zuvorderst allein die Farbe, die dem Betrachter haptisch erscheint. So beweist sich jeder einzelne Bildkörper (sic!) als malerischer Schauplatz realisierter Gedanken, verarbeiteter Materie und als ein freies Feld für Assoziationen des Betrachters, die von Reihungen und Feldern, Lineaturen und Flächen, romantischen wie realen Elementen angestiftet werden. Ein Bild aus seinen zwei Dimensionen körperlich in die dritte Dimension hineinzubauen, dadurch der metaphysischen Tiefe eine greifbare anheim zu stellen und aus einer sinnlichen eine dingliche Barriere im Raum zu schaffen – für Jupp Linssen ist das immer wieder Anlass, anzufangen. Seine Arbeiten verheimlichen nichts: nicht ihr Material, nicht ihre Entstehung und Beschaffenheit, nicht die ihnen zugedachte romantische Rolle und nicht die Pragmatik, der manche Form folgt. Das Ergebnis ist, dass diese Kunst sich nicht von der Wirklichkeit entfernt, sondern zu einem Teil von ihr wird. Doch interessanterweise nutzt der Künstler für seine vielfach als „gebaute Bilder“ bezeichneten Werke tatsächlich niemals fremde Architekturen oder Unterbauten, um das für sie so charakteristische Äußere zu erzielen. Es sind vielmehr zahllose Schichten von Farbe – in Einzelfällen auch ganzer Bilder, was aber auch nichts anderes darstellt, als eine Potenzierung von Schichten – die zum Bild führen. Doch ob nun durch den Rhythmus von Strukturen oder das Zitat floralen Formenspiels – Linssens Kunst ist allemal ein sinnliches, vor allem optisches Erlebnis. Jupp Linssen schafft Malerei, die nichts beschreiben will und nichts erklären, sondern die nur sie selbst sein will. Muss.

Stefan Skowron, Kunsthistoriker

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