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Andrej Pirrwitz
Fotografie
Vernissage: Mittwoch, 29.10. 2014, 19.00 Uhr
Zur Ausstellung spricht: Dr. Edith Almhofer, Kuratorin und Verlegerin
Ausstellungsdauer: 30. Oktober bis 29.November 2014
Galerie Ulrike Hrobsky ANNEX, Grünangergasse 8, 1010 Wien
Öffnungszeiten: MO und DI nach telefonischer Vereinbarung
MI – Fr 13.00 – 18.00 Uhr
Sa 11.00 – 15.00 Uhr
Im Annex der Galerie Hrobsky (Grünangergasse 8, 1010 Wien, direkt neben der Hauptgalerie) zeigt der Fotograf Andrej Pirrwitz (*1963 in Dresden, lebt und arbeitet in Straßburg und Berlin) im Rahmen von eyes on – Monat der Fotografie Wien aktuelle Arbeiten.
Pirrwitz arbeitet mit einer 4x5 inch Großbildkamera und versteht sich als Regisseur in der Raum-Zeit. Sein Werk ist eine Spurensuche. Licht, Raum, Farbe, Form und Bewegung verschmelzen zu einer eigenständigen Bildrealität mit und - oder überwirklichen Zügen. Pirrwitz arbeitet nur mit natürlichem Licht und bedient sich der Langzeitbelichtung als Ausdruck des Verrinnens von Zeit. Vor karger Raumkulisse manifestieren sich Figuren, die Erscheinungen gleichen, in teils angedeuteter, teils betonter Verwischung. Damit gelingt es ihm, Spuren in ihrer Flüchtigkeit und Vergänglichkeit festzuhalten.
Den Prozess des Vergehens fasst Pirrwitz in melancholisch-poetische Bilder von wunderbarer Intensität und nicht ohne leise Ironie. In Anlehnung an Bachelards Begriff der Topophilie, präsentiert er seine Arbeiten unter dem Titel „Tempophile Etüden“. Wesentlich sind nicht Thema, Ort oder Zeitpunkt der Aufnahme, sondern der Zeitverlauf als solcher während der Aufnahme. Durch ihr Dasein im Raum und ihre Bewegung mit der Zeit bilden die agierenden Personen eigentlich erst den Raum, hinterlassen durch ihre Bewegung farbige Spuren in ihm, die sich dann im „Raum-Zeit-Kondensat“, in der Fotografie, niederschlagen.
Um den „zweidimensionalen Bildraum“ und dessen farbliche Struktur nicht einzig durch die Wahl des Bildausschnittes zu gestalten, färbt, entfernt und permutiert Andrej Pirrwitz Gegenstände oder Bereiche des realen Raumes während der Aufnahme, lässt das Foto dann aber unbearbeitet.